Politischer Ruhestand für Burkhard Schwiete
V. l.: Burkhard Schwiete, Raimund Risse
Liebe Besucher auf luechtringen.de! Durch die verschiedenen Medien haben wir vernommen, dass Burkhard Schwiete nach mehr als 30 Jahren ehrenamtlicher politischer Arbeit aus gesundheitlichen Gründen und schweren Herzens auf seine Aufgaben verzichtete.
Wir haben ihn als stets präsentes Mitglied des Rates der Stadt Höxter und Vorsitzenden des Ortsausschusses Lüchtringen kennengelernt und wollten wissen, was denn alles so passiert ist während seiner langjährigen Tätigkeit und was er persönlich so lange an der politischen Arbeit geschätzt hat. Mit ihm sprach D.Z.D. Digital-Lotse Raimund Risse.
Frage: Was war die Triebfeder deines Handelns?
Unser freiheitlich demokratischer Staat lebt nicht nur durch Berufspolitiker, sondern gerade an der Basis von ehrenamtlicher Tätigkeit – was ja übrigens für alle Lebensbereiche und nicht nur für die Politik gilt. Ich habe bereits in jungen Jahren erfahren, dass jeder Einzelne durch aktive Mitarbeit gestalten und etwas bewegen kann. Darum habe ich mich eingesetzt.
Frage: Und warum gerade in Lüchtringen?
Als gebürtiger Lüchtringer, der seiner Heimat verbunden ist und sie wertschätzt, war es mir ein Herzensanliegen.
Frage: Welche Aufgaben waren dir die liebsten?
Diejenigen Entscheidungsprozesse, die konfliktfrei abgeschlossen werden konnten. Das kann man sich aber nicht aussuchen. Wer sich einer solchen Aufgabe stellt, stellt sich auch der Auseinandersetzung mit anders lautenden Meinungen und Zielen. Hier gilt es, seinen Standpunkt zu prüfen und ggf. im Interesse der Sache einen Kurswechsel anzustreben oder das Rückgrat zu haben, den eigenen Weg weiter zu verfolgen.
Frage: Welche Themen kommen eigentlich im Ortsausschuss vor?
Mehr als man ahnt. Die kommunalen Gremien regeln die Lebensverhältnisse vor Ort. Dazu gehören die Aufstellung von Flächennutzungsplan und Bebauungsplänen, der Bau von Straßen und sonstigen Einrichtungen der Infrastruktur. Bau von Kinderspielplätzen. Sicherstellung der Kleinkinderbetreuung, Schulangelegenheiten, Erstellung von Sportanlagen, Sportförderung, Ausstattung der Feuerwehr, Förderung der Kultur und Vereinarbeit und vieles mehr. Ganz wichtig für Lüchtringen ist auch der Hochwasserschutz, der in anderen Ortsausschüssen unserer Stadt nicht relevant ist.
Frage: Welche größeren Maßnahmen fielen in deine Amtszeit
Oh, das so spontan und abschließend über diesen langen Zeitraum aufzuzählen fällt nicht leicht. Aber mir fallen da auf Anhieb folgende Projekte ein. Die Ausweisung der Baugebiete Unter den kleinen Tannen, Pfarrmeierhof, Wiesenstraße und Drostenwiese. Der Straßenausbau Augustastraße, Braunschweiger Straße, Heuweg, Kattenbühl, Johannesstraße und Wiesenstraße und die Sanierung unseres Festplatzes.
Frage: Mit welchen sonstigen Themen befasste sich der Ortsausschuss
Ganz wichtig war der Einsatz des Ortsausschusses für den Erhalt der Grundschule hier vor Ort in Lüchtringen. In dieser Frage haben Schule, Schulgremien und Ortsausschuss sehr harmonisch zusammengearbeitet und Erfolg gehabt. Auch der Bau der zweiten Sporthalle war ein Kraftakt. Denn die Bausumme war begrenzt. Das heutige Werk verdanken wir dem tatkräftigen und ehrenamtlichen Einsatz zahlreicher Lüchtringer Bauhandwerker und der ehrenamtlichen Architektenleistung von Karl-Josef Beverungen. Ohne diese freiwilligen Leistungen gäbe es die Halle nicht.
Der Verbleib eines zweiten Feuerwehrfahrzeuges in Lüchtringen und die Anschaffung des Bootes sind von Bedeutung. Nicht zu vergessen sind die jüngsten Maßnahmen als Begleitprogramm der Landesgartenschau im Jahr 2023, nämlich der Lückenschluss der Weserpromenade zwischen ehemaliger Anlegestelle und dem Fährhaus und die noch nicht vollständig abgeschlossenen Maßnahmen im Steinbruch.
Frage: Es ist sicherlich noch nicht alles gesagt und die Aufzählung könnte weiter ausgedehnt werden. Was ist dir noch besonders wichtig gewesen?
Das ist die Stärkung der Ortsausschüsse. Sie treffen ja in aller Regel keine abschließende Entscheidung, sondern liefern Beschlussempfehlungen an den Rat. Hier konnte aufgrund Initiative des Lüchtringer Ortsauschusses erreicht werden, dass beispielsweise die Anpflanzung oder auch Entfernung von Bäumen hier vor Ort entschieden werden. Auch der Erhalt und die Neustrukturierung der frei verfügbaren Ortschaftsbudgets gehen auf den Ortsauschuss Lüchtringen zurück.
Eine letzte Frage: Für unsere Arbeit im “DorfFunk“ und unsere Homepage benötigen wir Räumlichkeiten. Hättest du da eine Idee?
Auch in dieser Frage sind wir gemeinsam auf einem guten Weg. Der Heimat- und Verkehrsvereinsvorsitzende Klaus Missing hat mit dem Bürgermeister und der Schule verhandelt, ob dort im Rahmen der bereits vorhandenen Heimatstube ein weiterer Raum zur Verfügung gestellt werden könnte. Grundsätzlich gab es von beiden Stellen grünes Licht. Es soll nun ein Vertrag ausgearbeitet werden, der dann vom Ortsausschuss zu genehmigen ist.
Vielen Dank, lieber Burkhard, für dieses Gespräch. Wir wünschen dir für die Zukunft mehr Muße, mehr Zeit für deine Familie und beste Gesundheit!