Chronik
Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse! Am 6. August kommen Benediktinermönche aus dem Solling, wo sie schon sieben Jahre dürftig lebten, an die Weser, um in der Nähe der Villa Huxori eine neue Wirkungsstätte aufzubauen. Männer, Frauen und Kinder haben sich zum Empfang versammelt, als das Kreuz in Corvey aufgerichtet wird. Im Fundationsbrief vom 27. Juli schenkt Kaiser Ludwig der Fromme der neuen Klosterniederlassung die Villa Huxori mit allen sächsischen Besitzungen von Corbie. Das neue Kloster wird Corbeia nova genannt. Erster Abt von Neu Corvey wird Adalhard. Lüchtringen wird in den Annalen des Klosters Corvey erwähnt. Der Ort heißt Lutringi (es gibt 12 verschiedene Schreibweisen). In Lutringi im Auga-Gau (der Gau um Höxter) wird die Ernte in die Scheune des Abtes Saracho gebracht. Es gibt also schon Höfe in Lutringi. Am 15. August wird das Kloster Marienmünster von 12 Mönchen aus Corvey gegründet. 1190 Die „Lüre“, Feldflur zwischen Corvey und Nachtigall, wird seit der Urbarmachung schon von Luchtringi aus beackert. Das Dorf Luchtringi ist Pächter von Corvey. Es muss daher schon ein Fährbetrieb vorhanden sein. Der Ritter Lambert von Lüchtringen besitzt Güter und Höfe in Lüchtringen. Im Wappen führt er einen fünfarmigen Leuchter mit Helmzier. Das Geschlecht hatte viele hohe Ämter in der Stadt Höxter inne, wie Bürgermeister, Ratsmann, Konsul, Gildemeister für Schneider, Kürschner und Schmied. Bis 1469 lässt sich das Geschlecht nachweisen. Lüchtringen gehört zum vierten Archidiakonat Höxter-Corvey der Diözese Paderborn. In Lüchtringen wird eine Kirche erwähnt. Das Kloster Corvey brennt ab. Der „Goldhof“ wird als einer der ältesten Meyerhöfe in Lüchtringen genannt. Die Tonenburg bei Albaxen wird als Vorwerk unter anderem zum Aufenthalt der Grenzwache von Corvey gebaut. Oberhalb von Lüchtringen befindet sich zwischen 2 Weserarmen eine Insel, die besonders aufgeführt wird. Ein Arm der Weser geht durch „Heinen Wiesen“. Lugderinken hat eine dem Hl. Johannes dem Täufer geweihte Kirche, die vom nahen Kloster Corvey gegründet wurde. Dem Abt steht das Patronatsrecht zu. Im Streit Corvey / Braunschweig hält Lüchtringen treu zu Corvey. Der Haupthof und viele Meyergüter werden aufgeteilt. In Corvey und anderen Klöstern geht es bergab. Der gute Ruf der Klosterschulen geht verloren. Abt Franz von Kettler sorgt wieder für Ordnung in Corvey. In Lüchtringen sind folgende Höfe vorhanden: Overhof, Steinhof, Grafschaftshof, Groningerhof, Seshovehof, Eschenhof, Kreuzhof, Unterhof und Truenhof. In Höxter wird die neue Lehre Luthers eingeführt. Die Ortschaften um Corvey bleiben der alten Religion treu. Die Weser überschwemmt das ganze Tal. Die Winterfrucht wird vernichtet. Um diese Zeit wird wohl das Fährhaus errichtet. Eine Tiefseilfähre ist vorhanden. Vom Abt Reinhold von Buchholz wird den Lüchtringern ein Schützenbrief ausgestellt. In den Dörfern darf für den Hausgebrauch Schwarzbier gebraut werden. Der im Jahre 1576 vom Hause Braunschweig-Lüneburg eingesetzte Pürschknecht Arndt Stucken wird am 16. Mai im Solling von einem Wilddieb erschossen. Am 27. Oktober wird ein Vertrag über die Holz- und Huderechte zwischen Corvey und dem Hause Braunschweig-Lüneburg für Lüchtringen abgeschlossen. Schnatbuchen und 17 Schnatsteine markieren die Grenze. Begrenzung der Masthude. Abt Theodorich der Vierte holt 900 Schützen ins Kloster und bewaffnet sie. Auf der Weser herrscht reger Schiffsverkehr. 1618-1648: Lüchtringen wird vom 30-jährigen Krieg nicht verschont. 1623-1626: Die Pest ist ausgebrochen und viele Familien werden davon erfasst. Lüchtringen liegt in Schutt und Asche. Am 5. April liegen 6 Regimenter Kaiserlicher Truppen hier im Quartier. Auf Kaiserlicher Seite kämpfen Rittmeister Sauren und Rittmeister Linnenberg aus Lüchtringen. Viele Lüchtringer fliehen in den Solling. Sammlung für die Kirche zur Beseitigung der Kriegsschäden. Die Schweden ziehen über eine Schiffsbrücke von Lüchtringen nach Corvey. Sie verwüsten Häuser und Felder. Lüchtringen hat 394 Einwohner in 89 Familien. Wegen der Wirren hat jede Ortschaft 6 Schützen als Ehrenbegleitung des Sanktissimus zur Vitusprozession zu stellen. In Lüchtringen stehen Schützenspiel und Schützenwesen unter Pfarrer Kraft in hoher Blüte. Am Königssilber der Schützen ist es feststellbar. Am 10. Oktober wird Graf Bernhard von Galen Fürstbischof von Münster von 600 Schützen unter Landvogt Rittmeister Sauren aus Lüchtringen feierlich vor Höxter empfangen und nach Corvey geleitet. In Corvey beginnt man mit dem Wiederaufbau des Klosters und dem Neubau der Kirche. Bei diesen Arbeiten werden Handwerker aus Tirol eingesetzt, von denen lassen sich einige in Lüchtringen nieder. In den Einwohnerlisten sind die Namen aufgeführt. Das Pfarrhaus in Lüchtringen brennt ab. Große Vitusprozession in Corvey. Die Reihenfolge der Ortschaften, Geistlichen und Würdenträger wird festgelegt. Der alte Fährmann Wiegandt ist verstorben. Am 9. November wird die Fähre in Lüchtringen durch Vertrag mit Corvey auf 9 Jahre neu verpachtet. Am 25. August schlägt der Blitz in das neuerbaute Pfarrhaus ein. Die Kapelle an der Fähre wird von Herrn Rosen, Pächter auf der Thonenburg, auf dem Garten Heine errichtet. Am 10. Juni wird mit dem Neubau der Kirche unter Abt Florenz von dem Velde begonnen. Am 29. Mai wird der Grundstein der Kirche gelegt. Im Dezember und Januar wehen heftige Stürme. Die Weser führt neun mal Hochwasser. Am 18. Juli werden die Kirche und der Altar gesegnet, der Altar konsekriert und dem Hl. Johannes Baptist geweiht. Am 18. März wird der Schützenbrief vom Abt Florenz von dem Velde renoviert. Im Mai fällt Schnee. Blühende Bäume brechen unter der Schneelast. Es herrscht schwerer Orkan. Lüchtringen hat 1054 Einwohner in 259 Familien; davon sind 7 Familien lutherischem Glauben. Einführung der Schulpflicht für Kinder von 5 – 12 Jahren. Der Lehrer ist Anton Köhler. Der Unterricht findet vormittags von 11.00 – 12.00 Uhr und nachmittags von 14.00 – 18.00 Uhr statt. Der Lehrer ist auch Kirchenküster und Organist. Am 29. Mai wird der Schützenbrief vom Abt Maximilian von Horrich erneuert. Das Schützenwesen wird aktiviert. Die Kapelle am Murrwinkel wird gebaut. Im „Oberen Feld“ wird Weißkohl angebaut. Die „Krauthobler“ aus Tirol bereiten es zu. Mit Schiffen wird das Sauerkraut in Holzfässern nach Bremen befördert. 1756-1763: Auch in Lüchtringen wütet der siebenjährige Krieg. Große Überschwemmung. Das Vieh wird in den Solling gebracht. Nur Kirche und Pfarrhaus sind nicht überschwemmt. 1760-1761: In Lüchtringen ist Typhus ausgebrochen. Die Giebelbretter werden zu Särgen verarbeitet. Kemnader Vergleich: Corvey erhält den Sölterkamp und verschiedene Rechte in Lüchtringen. 1790-1792: Ein neues Pfarrhaus mit Scheune wird errichtet. Am 17. Februar wird im Stift Corvey die feierliche Umwandlung in ein Bistum vollzogen. Der Abt wird Bischof und dem Erzbischof von Mainz unterstellt. Lüchtringen gehört zum Fürstentum Oranien-Nassau in Fulda. Ein neuer Schützenbrief von Prinz Friedrich, Erbprinz von Oranien Nassau, wird bestätigt. Lüchtringen hat 1320 Einwohner. Lüchtringen kommt zum Königreich Westfalen unter dem franz. König Jerome in Kassel: Kanton Fürstenberg – Distrikt Einbeck – Department Leine. Am 29. Januar wird ein königlicher Gendarm ernannt. Die Juden müssen sich Familiennamen zulegen. Lüchtringen wird preußisch und gehört zum Kreis Höxter. Der „Felsenkeller“ in Lüchtringen wird gebaut. Lüchtringen hat 1717 Einwohner. Auf der „Trift“ wird eine Töpferei errichtet. Handel mit irdenen Töpfen bis Bremen. Am Postweg wird ein Friedhof für Juden angelegt. Es herrscht grimmige Kälte. Die Weser ist schon seit 6 Wochen zugefroren. Im Februar setzt Tauwetter ein. 400 Personen erkranken an Nervenfieber. 87 Personen sterben. Lüchtringen hat 1840 Einwohner. 8 Lüchtringer wandern nach Amerika aus. Große Überschwemmungen vom Solling bis zum Räuschenberg. Ein Jahrhunderthochwasser mit einem Pegelstand von 7,44 m. Bis auf 12 Häuser hatten alle Wasser im Erdgeschoss. Alle Brunnen in Lüchtringen sind überflutet. Die Weser führt zweimal Hochwasser. Der Sommer ist sehr heiß. Unter Schafen, Ziegen und Schweinen bricht die Maul- und Klauenseuche aus. Die Schiffe können wegen Niedrigwasser nicht fahren. Man kann durch die Weser gehen. Große Not und Teuerungen. Volkszählung am 15. Februar: 1872 Einwohner, fünf Personen wandern nach Westpreußen aus. Das ganze Dorf wird zur Regelung der Besitzverhältnisse vermessen. Die Weser ist zugefroren. Das Eis ist 65 cm dick. Neubau der Schule an der Fähre beginnt. Ein Armenhaus auf der Trift wird gebaut. 18 Personen wandern nach Amerika aus. Ablösung der Lüchtringer Weidegerechtsame im Solling (siehe hierzu auch 1873). 83 Personen wandern nach Amerika aus. Es brechen Masern aus. 60 Kinder sterben daran. Schiffseigner Anton Harten fährt mit eigenem Schiff „Luise“ von Lüchtringen nach Bremen und zurück. Am 10. Oktober wird die Eisenbahnstrecke Höxter-Lüchtringen-Holzminden eröffnet. Im Deutsch-Österreichischen Krieg („Bruderkrieg“) fällt der Steinmetz Franz Gockel am 10. Juli im Kampf gegen Bayern. 40 Kinder sterben an Scharlach. Das Jahr endet mit einer großen Überschwemmung. Die Straßen sind voller Eisschollen. Die alte Kirche wird an- und umgebaut. 1870/71: Im Deutsch-Französichen Krieg fällt Karl Gulhoff. Fünf Krieger kehren zurück. Aus Dankbarkeit für eine gute Heimkehr aus Krieg und Gefangenschaft pflanzen Heimkehrer in der Dorfmitte eine Friedenseiche und errichten ein Sandsteinkreuz am Murrwinkel. Der Viehbestand: 87 Pferde, 80 Rinder, 205 Kühe/Ochsen, 93 Schafe, 135 Ziegen und 225 Schweine. 1873 Abfindung der Forstgerechtsame: Die Gemeinde Lüchtringen erhält 807 Morgen Wald und Weide, die Lüchtringer Heide, außerhalb ihrer eigenen Grenzen aus dem Braunschweigischen Besitz übereignet (siehe hierzu auch 1848). Am 15. Oktober wird die Eisenbahnstrecke Holzminden-Lüchtringen Scherfede eröffnet. Lüchtringen bekommt einen zweiten Bahnhof „Lüchtringen-Steinkrug“. Einige Straßen in Lüchtringen werden erhöht und gepflastert. Volkszählung: 1742 Einwohner, davon 235 Personen abwesend (Wandermaurer), 359 Haushaltungen davon 12 ohne Land. 20 Kinder sterben an Scharlach. Pegelstand der Weser: 7,23 m; An der alten Schule sind einige Pegelstände vermerkt: 1799 = 7,50 m, 1841 = 7,44 m, 1865 = 6,92 m, 1882 = 7,16 m. Lüchtringen hat 1648 Einwohner Im Januar herrscht starke Kälte. Die Weser ist zugefroren. Die Eisschicht ist so dick, dass ein Mühlenwagen beladen mit 40 Zentner Korn über das Eis in Richtung Höxter fahren kann. Am 1. Juli Hagelschlag mit 5 cm großen Hagelkörnern. Am 13. Juni wird die schöne, alte Kirche vom Blitz getroffen. Sie brennt bis auf die Grundmauern ab. Es wird der Grundstein für eine neue Kirche gelegt. Die Kirche ist so weit fertig gestellt, dass ab dem Fest Mariä Geburt (8.9.) die Messen dort wieder gefeiert werden. Die Glocken werden geweiht. Die Kirche wird durch den Bischof von Paderborn konsekriert. Lüchtringen hat wieder eine Kirche mit vier Turmuhren. Gründung der freiwilligen Feuerwehr. Großes Hochwasser, das Dorf ist unter Wasser, Pegelstand 7,25 m. Lüchtringen erhält an der „Unteren Bahn“ ein neues Bahngebäude mit Güterschuppen und der TuS Lüchtringen wird gegründet. Die Fähre geht in die Hand der politischen Gemeinde über. Nach erfolgtem Umbau kann am 1. April eine „Hochseilfähre“ mit dem-entsprechenden Masten in Betrieb genommen werden. Am 1. August ist Mobilmachung! Es beginnt der Erste Weltkrieg! Die schönen alten Bronzeglocken müssen zur Herstellung von Waffen abgegeben werden. Im ersten Weltkrieg fallen 65 Soldaten aus Lüchtringen. 27 Soldaten sind lange in Gefangenschaft. Die reiche Gemeinde verkauft einen Eichenbestand für 1.140.000 Mark. Für 135.000 Mark werden Glocken gekauft, 48.000 Mark finden für den Straßenbau Verwendung. Der Rest verfällt der eingetretenen Inflation. Es wird der erste Verkehrsverein gegründet, um Einnahmequellen durch Feriengäste zu schaffen. Masern und Lungenentzündung raffen in 10 Tagen 15 Kinder im Alter von 3-5 Jahren dahin. Zum Jahreswechsel starker Eisgang auf der Weser. Hochwasser-Pegelstand: 7,85 m. Die Erdgeschosse einiger Häuser müssen geräumt werden. Das Wasser steht über 1 Meter in den Straßen. 1928/1929: Große Frostperiode. Der Boden ist 1,20 m tief gefroren. Die Weser ist wochenlang zugefroren. Tauwetter und Treibeis reißen die Fähre weg. Lüchtringen hat 2148 Einwohner in 470 Familien. Der erste Selbstbinder (Getreideerntemaschine als Vorstufe zum Mähdrescher) trifft in Lüchtringen ein Der freiwillige Arbeitsdienst für Jugendliche wird eingeführt. Über 100 Jugendliche, die keine Arbeit haben, werden zur Urbarmachung von Brachland auf der „Borndikte“ eingesetzt. Das sogenannte „Neuland“ entstand. Die wöchentliche Entlohnung betrug 10,50 Reichsmark. Der „Dienst am Spaten“ Reichsarbeitsdienst zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wird eingeführt. Es gibt keine Erwerbslosen mehr. Unsere Bauarbeiter finden im Rheinland, Ruhrgebiet und an den Autobahnen wieder Arbeit. Die ersten Siedlungsbauten (an der heutigen Schützenstraße und Karlstraße) werden in Lüchtringen erstellt. Der Zweite Weltkrieg beginnt! Die Weser führt Hochwasser. Am 30. März ist wieder Hochwasser. Kälte, Frost und Schnee über ganz Deutschland. Am 17. Mai wird die Edertalsperre bombardiert. Eine Rotationsbombe, von englischen Flugzeugen abgeworfen, reißt ein Loch von 50 x 30 Meter in die Sperrmauer. 150 Millionen Kubikmeter Wasser ergießen sich ins Wesertal. Alles wird überflutet. Pegelstand: 6,94 m. Am 18. Mai geht das Wasser zurück. Lüchtringen hat 2840 Einwohner, 214 Männer und Jugendliche sterben im Krieg oder Bombenhagel. Viele geraten in Gefangenschaft und kommen erst spät zurück. Der Krieg ist zu Ende. Im Februar größtes Hochwasser seit mehr als 100 Jahren. Pegelstand: 7,35 m. Kalter Winter. Viele haben Hunger und leiden Not. Pegelstand: 6,71 m. Die im Krieg zerstörte Corveyer Eisenbahnbrücke wird wieder erstellt. Lüchtringen erhält eine Wasserleitung, dadurch können neue Baugebiete erschlossen werden. Lüchtringen erhält ein Gemeindewappen, ein goldener fünfarmiger Leuchter auf rotem Grund. Die evangelische Kirchengemeinde erhält einen Raum in der Schule/Allenbergstraße. Im Februar Hochwasser. Unter Beteiligung zahlreicher Ehrengäste feiert Lüchtringen sein 1100-jähriges Jubiläum mit historischem Festumzug. Am 3. Oktober kann nach Fertigstellung der Corveyer Weserbrücke der Eisenbahnverkehr zwischen Höxter und Holzminden eingleisig wieder aufgenommen werden. Der letzte Spätheimkehrer wird am 13.12. vom Durchgangslager Friedland abgeholt. Nach der Grundsteinlegung am 30. Juni 1952 kann am 19. Mai 1956 die feierliche Einweihung der Kriegergedächtniskapelle vollzogen werden. Kosten: 50.000 DM. Am 15. Juli großes Sommerhochwasser. Pegel: 6,34 m. An 460 Kleingärten entsteht ein Schaden von 68.000 DM. Für 4.000 DM im Jahr wird eine öffentliche Müllabfuhr eingeführt. Lüchtringen erhält ein neues Feuerwehrgerätehaus an der Bergstraße (Allenbergstraße). Im Juli Hochwasser nach Wolkenbruch an Diemel und Alme. Pegelstand: 6,17 m Das bestehende Schulgebäude wird um 6 Klassen mit Pausenhalle erweitert. Das Bauvorhaben wird mit 762.000 DM veranschlagt und anerkannt. Eine neue Brunnenbohrung im Hasenwinkel wird von 100 m auf 121,40 m vertieft. Unter großer Spendenbereitschaft der gesamten Bevölkerung wird die Friedhofskapelle errichtet. Hochwasser im Januar. Pegel: 5,88 m. Die Gemeinde Lüchtringen verliert ihre Selbstständigkeit und wird Ortsteil der Stadt Höxter. Das Amt Höxter Land wird in die Verwaltung der neuen Großgemeinde integriert. Eingliederung des Gebietes am Otterbach. 112 Einwohner kommen als Neubürger zur Stadt Höxter. Die St. Johannes Schützenbruderschaft erstellt in Eigenleistung ein Schützenhaus mit Schießanlagen. Einweihung durch Pfarrer Behrendes am 22. Juni. Kosten: 216.146,05 DM. Lüchtringen erhält eine Weserbrücke. Der Fährbetrieb wird eingestellt. Lüchtringen zählt jetzt 3.522 Einwohner. 2841 katholisch, 582 evangelisch und 99 sonstige Weltanschauungen. Der Tennissport gewinnt an großer Popularität. Der TC Lüchtringen e.V. wird gegründet und errichtet eine vereinseigene Anlage an der Schule, die im Laufe der Jahre bis auf 4 Plätze und um ein eigenes Vereinsgebäude erweitert wird. Umfassende Innen- und Außenrenovierung der Pfarrkirche. Förderung des Breitensports durch Gründung der Leichtathletikfreunde Lüchtringen e.V. Am 3. Juni wird der Personenverkehr auf der Bahnstrecke Holzminden-Lüchtringen-Scherfede eingestellt. Am 30. September wird die „Michaelskapelle“ am Allenberg eingeweiht. Die evangelische Kirchengemeinde Lüchtringen erhält ein neues Gemeindezentrum in der Straße Otterbach. Im Dezember reichlich Regenfälle. Schneeschmelze setzt ein. Unruhige Weihnacht. Pegel: 5,38 m. Am 22. Januar ist die Brückenauffahrt wegen Überflutung gesperrt. Die „Zehntscheune“ (ein Baudenkmal) wird in guten Zustand versetzt. Eine Pumpstation für die Kanalisation wird in Betrieb genommen. Pegelstand beim Hochwasser im Frühjahr: 5,50 m. Die Brückenauffahrt von Höxter her wird gesperrt, die Lange Straße steht unter Wasser. Der Promenadenweg an der Weser von 450 Metern Länge wird fertig gestellt. Am 27. März steigt der Pegel auf 5,75 m. Die Weser schwemmt viel Unrat an. Im Dezember Hochwasser. Kerstin Müller wird Deutsche Meisterin (B-Jugend) im 800 m Lauf. Gemeinsam mit Carmen Fromme und Nicole Lorkowski werden sie deutsch Meister (3 x 800 m Staffel). Am 28. Dezember ist die Weser prall gefüllt. Am Stuckenstein im Solling wird ein Naturschutzgebiet ausgewiesen. Das Bahnhofsgebäude an der unteren Bahn wird von der Bahnverwaltung an eine Privatperson verkauft. Am 1. März beträgt der Pegelstand 5,40 m. Am 2. März fallen Regen und Schnee. Es kommt zu einem Sturm mit einer Geschwindigkeit von 150 km/h. Am 2. Januar leichtes Hochwasser. Pegel: 3,82 m. Am 9. Februar ist Eisgang auf der Weser und sie steigt weiter. Am 16. September hat die Weser nur noch 59 cm Wasser mit fallender Tendenz. Am 12. Oktober werden 2 Polizeibeamte im Solling heimtückisch ermordet, einer von ihnen war Jörg Lorkowski (30) aus Lüchtringen. Am 11. November zerstört ein orkanartiger Sturm die alte Linde an der Kapelle im Murrwinkel. Hochwasser im Januar mit 5,52 m. Brückenauffahrt von Höxteraner Seite gesperrt. Am 28. Dezember zeigt der Pegel 4,10 m an. Felder sind überschwemmt. Orkanartige Stürme mit 90-160 km/h jagen über ganz Deutschland. Am 24. Januar zeigt der Pegel 4,86 m an. Hochwasseralarm am 25. Januar. Pegel: 6,18 m. Die Brücke ist für die Überfahrt gesperrt. Im „Alten Fährhaus“ steht das Wasser 20 cm hoch. Am 30. Januar ist der Pegel auf 6,45 m gestiegen. Selbst die Brücke in Holzminden muss gesperrt werden. Verkehrschaos an der Brücke in Höxter. Am 1. Februar werden 500 Sandsäcke von der Bundeswehr nach Lüchtringen angeliefert. Die freiwillige Feuerwehr in Lüchtringen unterhält einen „Schlauchboot-Versorgungsdienst“ von Haus zu Haus. Die Niederschläge sorgen für ein Ansteigen der Fluten. Das Fernsehen berichtet am 4. Februar geht das Wasser zurück. Am 5. Februar ist die Brücke frei. In den Straßen von Lüchtringen beginnt das große „Reinemachen“. Der Brunnen für die Wasserversorgung wird geschlossen, weil die Schadstoffgrenzwerte nicht mehr eingehalten werden können. Lüchtringen wird weiterhin mit Trinkwasser aus dem Solling versorgt und erhält einen neuen Brunnen am1995 „Sollingtor“. Die Fa. Zenker Fenster als größter Arbeitgeber vor Ort erhält einen neuen Eigner. Die Postfiliale wird geschlossen; die Dienste werden in das Schreibwarengeschäft Westfalenstraße 17 verlegt. In Lüchtringen wird kein Brot mehr gebacken. Der letzte Bäckermeister gab aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf auf. Die Bevölkerung wird nunmehr von Betrieben aus Boffzen und Bödexen versorgt. Die Revierförsterei Otterbach wird vom Land Niedersachsen aufgelöst. Die Einwände des Ortsausschusses waren erfolglos. Ein zusätzlicher Trainingssportplatz wird an der Schule erstellt. Der Platz vor den Häusern der Westfalenstraße 38 bis 48 wird zur Erinnerung an die Lüchtringer Maurertradition unter der Schirmherrschaft des Heimat- und Verkehrsvereins neu gestaltet. Es entsteht ein mit Spenden finanziertes Denkmal. Die Gastwirtfamilie Welling stiftet einen Brunnen. Zahlreiche freiwillige Leistungen von engagierten Bürgern tragen zum erfolgreichen gelingen bei. Der Johannesbildstock am Friedhof wird in größtenteils ehrenamtlicher Tätigkeit restauriert. Der Fischereiverein initiiert das bis dato alljährlich stattfindende Weserschwimmen. Aufgrund der staatlichen Anstrengungen zur Gewässerreinhaltung ist dies heute wieder möglich. Am 25. September muss die 129 Jahre alte Friedenseiche in der Dorfmitte aus Sicherheitsgründen gefällt werden. In Lüchtringen werden Versuchsprojekte für eine Beruhigung des Straßenverkehrs durchgeführt. Die St .Johannes Kirche wird außen restauriert. Neuanpflanzung einer Friedenseiche mit Gestaltung des Platzes. Eisgang auf der Weser im Januar. Sintflutartige Regenfälle im Mai mit Überschwemmungen. Die verdichtete Bebauung und die Verrohrung natürlicher Wasserläufe, insbesondere des Otterbachs, verursachen die Überschwemmungen oberhalb des alten Forsthauses. Anschließende bauliche Schutzmaßnahmen am Otterbachrechen und konsequente Kontrollen und Wartung mildern fortan das Problem. Die alte Dorfschmiede an der Fährstell wird vom Fischereiverein übernommen und zu einem Vereinshaus und Kommunikationszentrum für die Mitglieder hergerichtet. Im Januar sorgen Regen und Schneeschmelze wieder für überflutete Straßen und Wohnungen. Die Sternsinger werden mit Schlauchbooten der freiwilligen Feuerwehr zu den eingeschlossenen Häusern gebracht. Der Sommer ist besonders heiß und trocken. Der Abbau von Sand und Kies im nördlichen Weserbogen schreitet voran. Der Ortsausschuss befasst sich mit der Festlegung von sog. Vorrangzonen für den Abbau. Die Vereine der Ortschaft und die gesamte Bevölkerung feiern am 11. und 12. September die 1150. Wiederkehr der ersten urkundlichen Erwähnung Lüchtringens mit einem großen Fest auf dem Schulhof. Der Festakt findet witterungsbedingt in der Kirche statt. Die Festtage werden von heftigsten Regengüssen begleitet; diese taten dem eigentlichen Fest aber keinen Abbruch. Es kam zu Überschwemmungen im Hellengrund und Postweg Nord. In Folge dieser Ereignisse wurden sowohl kommunale als auch private Schutzmaßnahmen ergriffen. Die Turnhalle der Grundschule wird Lüchtringen zählt am 31. Dezember 3.534 Einwohner. Das Bevölkerungswachstum hat ein Ende. Der bundesweite demographische Wandel wirkt sich im ländlichen Raum besonders stark aus und auch Lüchtringen ist sehr betroffen. Die Einwohnerzahlen gehen fortan beständig zurück. Pastor Vieren von der evangelischen Gemeinde wird versetzt. Die Stelle in Lüchtringen bleibt vakant. Am 18.1. fegt Orkan Kyrill über Deutschland hinweg. Umgestürzte Bäume versperren Straßen und Bahngleise. Der Bahnverkehr wird bundesweit eingestellt. Offiziere der Schützenbruderschaft tragen den neuen Schrein mit den Vitusreliquien während der Prozession in Corvey. Vom Fischereiverein wird nach traditioneller Bauweise das an der ehemaligen Fährstelle anliegende Lattenschiff erstellt. Das nicht mehr betriebene Pumpenhaus am Heuweg wird vom Heimat- und Verkehrsverein zu einem Backhaus um- und ausgebaut. Die Freiwillige Feuerwehr feiert ihr 100-jähriges Gründungsjubiläum mit einem großen Fest zu Johanni. S.D. Franz Albrecht Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey verstirbt im Alter von 88 Jahren. Lüchtringer erzielen große sportliche Erfolge. Die Leichtathleten gewinnen im 800 m und 1500 m Lauf die Silber- und Bronzemedaille bei den Westdeutschen Langstreckenmeisterschaften. Der Ortsausschuss befasst sich mit der Telekommunikation, die im ländlichen Raum in den letzten Jahren mit der allgemeinen Entwicklung nicht mitgehalten hat. Schnelles Internet ist jetzt fast flächendeckend verfügbar. In den ersten Januartagen wird Lüchtringen von einem großen Hochwasser heimgesucht. Das Wasser steigt so hoch, dass die im Jahr 2009 angeschaffte Hochwasserschutzwand am Fähr- brink das Eindringen des Wassers in den unteren Bereich des Ortes nicht verhindern kann. Der TuS Lüchtringen und der MGV Weserperle feiern ihr 100-jähriges Bestehen. 1949/50: Große Plage durch Kartoffelkäfer. Lüchtringen hat 1654 Einwohner, darin acht lutherische Familien und drei Familien mit jüdischem Glauben. Lüchtringen feiert vom 23. bis 26.6. ein großes Schützenfest; Königspaare sind Franz-Josef und Claudia Risse sowie Kevin Beverungen und Romana Müller. Das „Weserschwimmen“ erfreut sich immer größerer Beliebtheit. In diesem Jahr nehmen im Rahmen des Hafenfestes 20 Schwimmer teil. Das Fest wird vom Fischereiverein, den Leichtathletikfreunden und der Feuerwehr ausgerichtet. Wegen zurückgehender Schülerzahlen beabsichtigen die Bez.-Reg. Detmold und das Schulamt der Stadt Höxter, die Grundschule aufzulösen. Es bildet sich eine Bürgerinitiative „pro Lüchtringen“ zur Erhaltung der Grundschule. Am Vorabend des 1. Mai wird unter großer Beteiligung der Bevölkerung an der Friedenseiche durch den HVV und die Feuerwehr der Maibaum aufgestellt. Für die musikalische Umrahmung sorgen die Blaskapelle, der Spielmannszug und der Kirchenchor. Vom 28.6. bis 1.7. ist Lüchtringen Gastgeber des Bezirksschützenfestes. Am Festumzug nehmen viele Schützenbruderschaften mit ihren Majestäten und Offizieren teil. Das amtliche Wahlergebnis zur Bundestagswahl am 22.9. lautet wie folgt: CDU = 50,48 %, Nach den Stürmen „Lothar“ und „Kyrill“ wird unsere Region am Pfingstmontag erneut von einem schweren Unwetter heimgesucht, dem weitere Fichtenbestände im Solling zum Opfer fallen. Am 1. Juni wird das „Karolingische Westwerk“ in Corvey und die „Civitas Corvey“ zum UNESCO-Welterbe ernannt. Könige des diesjährigen Schützenfestes sind: Manfred und Kriemhild Beverungen sowie Dennis Witte und Anna-Maria Engel. Die evangelische Gemeinde geht in die neu gegründete Weser-Nethe Kirchengemeinde Höxter ein. Die Bez.-Reg. Detmold und das Schulamt der Stadt Höxter geben bekannt, dass die Grundschule künftig nur als „Teilschule“ der Grundschule in Albaxen bestehen soll. Die Lüchtringer Kommunalpolitiker und die Schulpflegschaft wehren sich gemeinsam gegen dieses Vorhaben. Das sogen. Zwischenfest zu Johanni wird vom 26. bis 29.6. von der Feuerwehr ausgerichtet. Die neuen Majestäten des diesjährigen Schützenfestes sind: Stephan Reinhard und Alexandra Schröder-Reinhard sowie Jens Missing und Jennifer Lange. Der SPD-Ortsverein feiert am 26.7. sein 50-jähriges Bestehen. Am Patronatsfest St. Johannes feiert die Blaskapelle ihr 60-jähriges Bestehen. Die evangelische Gemeinde entwidmet die 1986 am Otterbach erbaute Kirche und verkauft diese. Große Schäden richtete der Sturm „Friederike“ am 18. 1. im Solling an. Die meisten vom Borkenkäfer stark geschädigten Fichten hielten dem Sturm nicht stand. Am 10. Juni wird das von den Pfadfindern errichtete Kreuz auf der Aktionswiese an der Weser im Rahmen eines Gottesdienstes geweiht. Papst Franziskus verleiht am 28. Januar dem Diakon Erwin Winkler den päpstlichen Orden „Pro Ecclesia et Pontifice“, der ihm im Auftrage des Erzbischofs durch Pastor Andreas Kreutzmann aus Paderborn am Pfingstfest überreicht wird. Der Sommer ist sehr heiß und trocken; der Wasserstand der Weser erreicht nicht einmal 70 cm. Die Bemühungen der Lüchtringer Kommunalpolitiker und der Schulpflegschaft haben Erfolg. Der Streit um das Fortbestehen der Grundschule geht zugunsten Lüchtringens aus; der Fortbestand der Grundschule ist gesichert. Vitusfest und Schützenfest fallen wegen der Coronapandemie aus. Der Fischereiverein kann jedoch sein 90-jähriges Bestehen mit einer Messe am Fährbrink feiern.
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